Würzig zieht in der Vorweihnachtszeit an jeder Ecke der Duft von Zimtsternen, Anisplätzchen und anderen Leckereien in unsere Nasen – Warum also nicht auch, wenn eure Kinder in der Schule vor den Weihnachtsfeiertagen ihre Brotdosen öffnen? Damit diese Nascherei aber möglichst gesund und ohne Allergierisiko für andere Kinder ist, mit denen der Inhalt solcher Dosen ja oft getauscht wird, stellen wir euch heute eine Abwandlung eines weihnachtlichen Klassikers vor: weiche, fluffig-schokoladige Lebkuchen. Diese lassen sich mit ein wenig Aufwand sehr gut ohne industriell verarbeiteten Zucker und tierische Fette zubereiten und außerdem in vielen Formen gestalten und schön dekorieren.
Wir haben uns für eine Variante entschieden, in der mit Datteln gesüßt wird und die Kakaobutter statt Kokosöl enthält. Viele vegane Rezepte ersetzen tierische Fette durch Kokosöl, das aber einen recht starken Eigengeschmack hat. Oft profitiert das Backwerk von diesem Aroma, für die ohnehin schon mit vielen Gewürzen versetzten Lebkuchen bietet die Kakaobutter jedoch eine neutraler schmeckende Alternative mit genauso vielen wertvollen Inhaltsstoffen. Wer zudem Wert auf Nachhaltigkeit und Regionalität legt, wählt für die Zubereitung einfach ein neutrales Pflanzenöl, das auch in Europa gewonnen werden kann (z.B. Raps oder Sonnenblumenöl).
Für die Kakaobutter haben wir uns bei der Lebkuchenherstellung trotz der langen Transportwege deshalb entschieden, weil diese, anders als andere Öle, unterhalb von Raumtemperatur aushärtet und der Teig sich nach einer längeren Ruhepause im Kühlschrank so wesentlich besser ausrollen und mit Formen ausstechen lässt. Möchte man aus dem Teig lediglich runde Oblaten-Lebkuchen herstellen, kann man darauf jedoch getrost verzichten.
Zutaten:
Für den Teig braucht ihr:
200g gemahlene Mandeln
200g Dinkelmehl (630)
2 TL Backpulver
1 TL Natron
2-3 TL Lebkuchengewürz, je nach Geschmack rantasten
1 EL Backkakao
0,5 TL Zimt (für Kinder unbedingt aus Ceylon)
50g Kakaobutter
100g Datteln
160g Fruchtmark (z.B. Apfel, Birne)
1 TL Zitronensaft
6g geriebene Orangenschale
Für die Glasur braucht ihr:
40g Kakaobutter
2 EL Backkakao
1 TL Mandelmus
2 EL Kokosblütensirup oder Dattelsirup
Als Tipp vorab: Die Datteln lassen sich später leichter pürieren, wenn sie gleich als erstes eine Weile in heißem Wasser eingeweicht werden.
- Zunächst werden die gemahlenen Mandeln in einer Pfanne ohne Fett angeröstet. Dabei ständig rühren, sie brennen leicht an. Sobald es gut duftet, diese mit allen anderen trockenen Zutaten vermengen.
- Nun werden die eingeweichten Datteln abgegossen und zusammen mit dem Fruchtmark zu einer homogenen Masse püriert. Dabei ruhig Geduld haben, wenn man keinen Hochleistungsmixer oder Multizerkleinerer besitzt. Ein einfacher Pürierstab führt auch zum Ziel, es dauert nur etwas länger und spritzt leichter. Habt ihr die Datteln bezwungen, wird der Zitronensaft hinzugefügt und die Mischung zu den restlichen Zutaten gegeben.
- Abschließend nur noch die Kakaobutter schmelzen (im Wasserbad oder vorsichtig bei etwa 500 Watt in der Mikrowelle) und nun alles mit Knethaken zu einem klebrigen Teig verkneten. Zu einer Kugel geformt wandert dieser nun am besten über Nacht, mindestens aber einige Stunden in den Kühlschrank, weil er sich sonst nicht ausrollen und ausstechen lässt.
- Auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche wird der Teig maximal einen Zentimeter dick ausgerollt (die Lebkuchen gehen im Ofen um das Doppelte auf) und nun können sogar schon die Kleinsten beim Ausstechen helfen. Eurer Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Ob einfach mit einem Glas, klassischen Ausstechern für Plätzchen oder in Form typischer Lebkuchen-Männchen - Erlaubt ist, was euch gefällt.
- Die Menge ergibt etwa zwei Backbleche voll (nicht zu dicht legen, um Zusammenkleben zu vermeiden), die nun für etwa 10 Minuten bei 180 Grad Ober-/Unterhitze nacheinander in den Ofen wandern. Sie sollten nicht sehr braun werden und noch weich sein.
- Nach dem Auskühlen wird es nun Zeit für die Glasur: Damit der gesunde Effekt der Lebkuchen erhalten bleibt, wollten wir auch hier auf Industriezucker verzichten und ein hochwertiges Fett verwenden. Ihr beginnt wieder damit Kakaobutter zu schmelzen. Sie härtet später in der Glasur am besten aus, wenn sie dabei nicht zu heiß wird. Mit dem Kakaopulver, Mandelmus und Sirup verrühren und nun nach Herzenslust mit einem kleinen Löffel oder Backpinsel auf den Lebkuchen verteilen. Diese können auch komplett überzogen werden (dann die Menge der Glasur mindestens verdoppeln) oder mit einer Seite eingetaucht werden.
- Wer auch bei den Deko-Toppings auf verarbeiteten Zucker verzichten möchte, kann Mandeln, Rosinen, Cranberries oder geriebene Schale von Orangen oder Zitronen verwenden. Besonders die Orangenschale harmoniert unglaublich gut mit der dunklen Schokoglasur und rundet den himmlischen Geschmack der Lebkuchen perfekt ab.
An diesen Leckerbissen darf sich die ganze Familie ohne schlechtes Gewissen bedienen und auch in der Lunchbox versüßen sie euren Kindern die lange Wartezeit während der letzten Kita- und Schultage, bevor endlich der Weihnachtsmann kommt.